Kraków (Krakau) – Die alte Königsstadt Polens

Wer sich zu einer Reise nach Krakau entschließt, besucht die heutige Hauptstadt der Woiwodschaft Kleinpolen an der oberen Weichsel, welche aber auch die zweitälteste Universität Mitteleuropas beherbergt und in den Jahren von 1038 bis 1596 Hauptstadt des Königreiches Polen war.

Auch wenn Krakau heutzutage lediglich ein Verwaltungssitz ist, so hat diese Stadt doch eine lange und interessante Geschichte sowie viele sehenswerte Bauwerke.  Beim Spaziergang durch diese Stadt fällt vor allem ihre Lebendigkeit auf. Kein Wunder, denn in  Krakau gibt es mehr als 300 Restaurants und Cafés, 40 Museen sowie 125 Galerien, mehrere Theater und Festivals in der gesamten Breite der Kultur- und Kunstszene. Ein Besuch in Krakau sollte schon deshalb gut vorbereitet sein – schließlich will man nicht gerade das verpassen, was einem selbst am meisten interessiert.

Im Internet findet man dazu auch deutschsprachige Informationen zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt oder zu ihren Parks und Gärten. Für mobilitätseingeschränkte Besucher der Stadt aus den deutschsprachigen Ländern ist die individuelle Vorbereitung des Besuches etwas schwierig. Unter dem Titel „Kraków bez barrier“ werden ständige Wettbewerbe zur Verbesserung der Barrierefreiheit in der Stadt durchgeführt und es gibt im Internet umfangreiche und sehr detaillierte Informationen über die Barrierefreiheit, das allerdings bisher nur in polnischer Sprache.

Das Königsschloss auf dem  Wawelhügel, die gotische Marienbasilika, die  Tuchhallen am Hauptmarkt mit ihren historischen Krämerbuden oder der Stadtteil  Kazimierz, der früher eine selbstständige jüdische Stadt war, das sind alles Orte, die man einmal  gesehen haben sollte.  Zudem braucht man sich wegen möglicherweise langweilige Abende überhaupt keine Gedanken zu machen: Krakau ist die polnische Stadt mit der größten Dichte von Restaurants, Bars und Cafés im Stadtzentrum. Auf dem Hauptmarkt im Zentrum kann man die Atmosphäre diese Stadt bei einem Glas Kaffee auf sich wirken lassen. Die beeindruckende Fassade des Gewandhauses, die verschieden hohen Türme der vom Nürnberger Baumeister Veit Stoss gebauten Kirche Sankt Marien, der 70 Meterhohe Turm des Rathauses sowie die  Tatsache, dass der Hauptmarkt de größte mittelalterliche Markt Europas ist, sie  al le zusammenmachen das besondere Flair dies er Stadt aus. Dazu gehören ebenso die immer wieder vorbeifahrenden Kutschen, die sehr an einen Wiener Fiaker erinnern.

Unmittelbar am Ufer der Weichsel  steht der Wawel, das alte Schloss polnischer Könige auf einem Hügel. Der Zugang zum Schloss ist über zwei Wege möglich wobei es an der Ulica Bernhardynska einen Parkplatz gibt. Für Besucher mit Rollstuhl ist der Zugang zum Schloss nur mit erheblichen Anstrengungen oder Hilfe möglich. Wer als  Tourist mit Mobilitätseinschränkungen den Wawel  besuchen möchte, sollte sich beim Tourismusbüro des Schlosses (0048 12 422 16 97) anmelden. Dort kann man über spezielle Angebote, wie vorgesehene Gruppenführungen oder individuelle Hilfen Auskunft geben.

Lange Weile muss in Krakau keineswegs aufkommen. Das trifft auch auf mobilitätseingeschränkte Besucher der Stadt zu.  So ist auch ein Besuch im Nationalmuseum möglich, das auch für Besucher mit Rollstuhl barrierefrei zugänglich ist.

Wer als Rollstuhlnutzer nach Krakau reist, der sollte sich jedoch zugleich darauf einstell en, auch einmal Hilfe in Anspruch nehmen zu können. Diese Notwendigkeit dazu dürfte sich dann vor allem außerhalb des Stadtzentrums ergeben. Das um den Hauptmarkt herum und innerhalb des inneren Straßenringes gelegene Zentrum ist eben, es gibt bordsteinfreie Bereiche, beziehungsweise Bordsteine mit abgesenkten Stellen. Innerhalb dieses Teiles der Stadt dürften nur wenige Rollstuhlnutzer Schwierigkeiten mit  ihrer Mobilität haben.
Ebenso sollte man beim Besuch von Gaststätten kompromissbereit sein. Gerade im Stadtzentrum laden in den warmen Jahreszeiten sehr viel Außenbereiche von Restaurantsund Cafés zum Besuch ein. Viele  dieser Gaststätten verfügen auch über mobile Schrägen, allerdings entsprechen diese eben nicht der in Deutschland geltenden DIN. Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der Pol en hat es bisher jedoch immer ermöglicht, Schwierigkeiten zu überwinden.

Informationen für Besucher von Krakau stehen auf der Internetseite der Stadt auch in deutscher Sprache zur Verfügung.  Die Fahrt nach Krakau ist mit dem eigenen Auto für mobilitätseingeschränkte Reisende am komfortabelsten. Es ist aber auch möglich, für die Reise nach Krakau das Flugzeug zu nutzen. Der Flughafen befindet sich in der Nähe der Stadt und bietet auch für mobilitätseingeschränkte Passagiere den benötigten Service. Schließlich könnte man, nach der entsprechenden vorherigen Anmeldung, ebenso mit dem Zug nach Krakau reisen. Auf dem Hauptbahnhof der Stadt wird der Mobilitätsservice ebenfalls vorgehalten.