Wannichen – ein Dorf, das es nicht mehr gibt

Im Süden von Brandenburg gibt in der Nähe des Autobahndreieckes „Spreewald“ einen Ort, den es sich zu besuchen lohnt. Dabei handelt es sich um das Dorf Wanninchen, ein Dorf das es aber nicht mehr gibt. Im Jahre 1986 wurde das in der Nähe der Stadt Luckau liegende Dorf Wanninchen zugunsten des Braunkohlentagebaus Schlabendorf-Süd abgerissen und die damals 40 Einwohner wurden umgesiedelt. Allerdings wurden nicht alle Gebäude abgerissen – ein Haus war stehen geblieben und darin befindet sich jetzt das Heinz Sielmann-Naturerlebniszentrum Wanninchen.

Gelblich gestrichenes Gebäude mit Schieferdach auf einer Wiese
Besucherzentrum

Zu einem Besuch dieses sehenswerten Orten sollte mit dem Auto angereist oder von Luckau aus eine Beförderung dorthin vorbereitet werden. Südlich der Straßenverbindung von Calau nach Luckau befindet sich im Görlsdorfer Wald am Schlabendorfer See das Besucherzentrum der Heinz-Sielmann-Stiftung. Die genaue Anschrift des Besucherzentrums, einschließlich der Geo-Daten sowie Hinweise zur Anreise sind HIER zu erfahren. Weitere Auskünfte zu Heinz Sielmann und seiner Stiftung sind auf dieser Internetseite nachzulesen. Und dieser Link führt direkt zum Erlebniszentrum Wanninchen.

Das Gelände des Erlebniszentrums ist, einschließlich des Beobachtungsturmes, weitgehend barrierefrei. Am Eingang zum Gelände stehen zwei gekennzeichnete Parkplätze für Besucherinnen und Besucher mit Behindertenparkkarte zur Verfügung.

Überdachter Beobachtungsstand mit Schräge
Mit Rollstuhl zugänglicher Beobachtungsstand

Im Besucherzentrum ist viel über das Leben von Heinz Sielmann sowie eine Arbeit als Naturfilmer und zur Bewahrung der Natur zu sehen. Das Außengelände zieht sich am Schlabendorfer See entlang und bietet hier auf einem Rundweg mit zehn Stationen einer Zeitreise viele Möglichkeiten der Begegnung mit der Natur. Der Weg führt dabei über eine weitläufige Außenanlage mit einem kleinen Weiher, einem Findlingsgarten sowie einer Reptilienanlage bis hin zu einer Aussichtsplattform an anderen Ende des Geländes. Diese ist über eine Schräge auch für Besucher mit Rollstuhl zugänglich und bietet einen Panoramablick über den Schlabendorfer See. Wer zur rechten Jahres- und Tageszeit da ist, kann von hier aus Reiher, Wildgänse,  Schwäne und weitere Wasservögel beobachten. Und wer keinen Zeitpunkt verpassen möchte, weil ja jeder Zeitpunkt der richtige für eine Beobachtung sein könnte, kann auch über Nacht in einem der bereitstehenden Zelte bleiben.

Teich mit Seerosen und grünen Ufern
Am kleinen Weiher

Besonders eindrucksvoll ist auch eine Blick vom Dünenblick aus oder von der Aussichtsplattform am anderen Ende des Geländes (der Aussichtsturm am Dünenblick ist nur über eine Treppe zugänglich) über den See auf das andere Ufer, das noch im Zustand der Zeit nach dem Kohleabbau erhalten ist. Dabei wird eindrucksvoll sichtbar, wie schnell die Natur selbst in einem solchen Gelände sich „ihr Reich“ zurückholt – wenn man sie denn nur lässt.

(August 2021)