Den Spruch „Handwerk hat goldenen Boden“ kennt vermutlich jeder von uns. Wird man aber darum gebeten, zu erklären, was eben jenes Handwerk genau ist und wie es ausgeübt wird, dann könnte es für einige von uns schon kompliziert werden. Brot und Brötchen kaufen wir vor allem an den Backautomaten der Supermärkte, Fleisch und Wurst holen wir am Fleischerstand im Supermarkt. Das reichhaltige Obst und Gemüseangebot kommt nur selten aus dem eigenen Garten sondern vor allem aus Produktionsanlagen, die nur noch von den Grundlagen her mit Handwerk zu tun haben.
Wer einmal die Wurzeln der Handwerke kennen lernen und erfahren möchte, wie früher Getreide gemahlen und Brot gebacken wurde, wie Fäden gesponnen und dann Stoffe gewebt wurden, wie Schmiede, Stellmacher, Töpfer oder Tischler alle jene Dinge hergestellt haben , die unsere Vorfahren im Alltag benötigten, aber eben noch nicht im Supermarkt kaufen konnten, Ist im ehrenamtlich betriebenen Handwerksmuseum Suhlendorf genau richtig.
Die Gemeinde Suhlendorf liegt an der Bundestraße 71 zwischen der niedersächsischen Stadt Uelzen und dem altmärkischen Salzwedel in Sachsen-Anhalt. Bereits von Weitem ist die Waldmühle zu sehen. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Handwerksmuseum, dessen Gelände von der 200-jährigen Bockwindmühle „Auguste“ überragt wird. Vor dem Museum stehen zwei Parkplätze für Inhaber von Behindertenparkkarten zur Verfügung. Auf der Ausstellungsfläche des Museums ist nur die Bockwindmühle „Auguste“ über eine steile Treppe zu erreichen – die Museumsfläche ist ansonsten nach Kriterien der Barrierefreiheit gestaltet. Die Verbindungswege zwischen den Gebäuden und die Innenräume sind so mit Rollstuhl oder Kinderwagen problemlos zu befahren. In die Ausstellung im Untergeschoss des Hauptgebäudes können Besucherinnen und Besucher mit einem Plattformlift gelangen.
In den zehn Gebäuden des Freilichtmuseums werden mehr als 20 Werk- und Arbeitsstätten der unterschiedlichsten Handwerke vorgestellt. Die Palette reicht dabei von der Arbeit eines Bäckers über Müller und Sattler bis hin zum Zimmermann. Es ist gewiss interessant, in der Werkstatt eines Uhrmachers, im Friseurladen oder beim Schuster einmal zu sehen, wie früher handwerklich gearbeitet wurde. Hinzu kommen Sonderausstellungen einer interessanten Radiosammlung, einer Sammlung von Bügeleisen sowie eine wertvolle Sammlung von Porzellangeschirr. Besonders interessant dürften auch die Veranstaltungen des Museums für alle Besucherinnen und Besucher sein. Wann ein solcher Backtag ist, wann im Museum gekocht wird, wann das Spinnrad surrt oder wann das Bienenfest stattfindet – das alles und vieles mehr ist aus der Übersicht der Termine für Veranstaltungen zu erfahren.
Eine für Besucher mit Rollstuhl gut ausgestattet Toilette, die mit Euro-Schlüssel zu öffnen ist, steht etwas abseits des Weges zum Ausgang zur Verfügung. Im Museum gibt es, außer einem Kaffeegarten, keine Gastronomie. Wer sich vor oder nach dem Museumsbesuch stärken möchte findet dazu im gegenüber dem Museum befindlichen Restaurant „Waldmühle“ ein umfangreiches Angebot. Hier bietet es sich zudem an, sich nachmittags Zeit für Kaffee und Kuchen zu nehmen, sowie alles mit einem Blick übers Land vom Turmcafé aus zu genießen, das auch mittels Fahrstuhl zu erreichen ist.
Weitere Einzelheiten zur Vorbereitung eines Besuches im Handwerksmuseum Suhlendorf sind HIER nachzulesen. Auf dieser Internetseite gibt es mehr Informationen zum Museum, dem Anmelden von Führungen, dem Planen von Besuchen in einer Gruppe oder auch einer standesamtlichen Trauung sowie zu den vorgesehenen Veranstaltungen.