Stralsund – ein interessanter Ort für alle Freunde des Meeres

Wenn es Sommer wird, dann bereiten sich viele auf ihren Urlaub vor und nicht wenige blicken dabei in Richtung Meer und Küste. Von diesen denken dann auch viele über einen Urlaub an der Ostsee nach. Bei der Auswahl des konkreten Reisezieles könnte die Stadt Stralsund als möglicher Urlaubsort eine Rolle spielen. Das vorpommerische Stralsund liegt im östlichen Mecklenburg-Vorpom­mern am Strelasund und ist die viertgrößte Stadt dieses Bundeslandes. Als traditionsreiche Hanse-Stadt ist Stralsund auch heutzutage vor allem durch den Hafen geprägt, und hat dabei eine lange Geschichte zu bieten, welche zu unserer Zeit überall im Stadtbild zu sehen und spüren ist.

Die Stadt am Strelasund ist für alle, die sich für das Meer interessieren, mehr über Schiffbau und Fischerei erfahren und am Strand spazieren gehen möchten, eine gute Adresse. Stralsund ist ein Hanse-Stadt mit einer langen und interessanten Geschichte, zu der auch die Tatsache gehört, dass diese Stadt nach dem 30jährigen Krieg einst fast 200 Jahre lang zum Königreich Schweden gehört.
Stralsund selbst ist zugleich ein gefragtes Urlaubsziel. Das liegt einerseits sich­er­lich daran, dass bei Stralsund der Rügendamm und die neue Rügen­brücke jährlich tausende Urlauber auf „die Insel“, also nach Rügen, bringen. Ander­er­seits sind Schönheit und Sehenswürdigkeiten der Stadt ebenso ein wichtiger Grund dafür, dass jährlich rund 200.000 Urlauber Stralsund besuchen.

Mobilitätseingeschränkte Reisende sollten ihren Besuch mit Hilfe der Broschüren „Urlaub für alle ! Barrierefrei durch die Hansestadt Stralsund“ vorbereiten. Die Broschüre ist von der Seite der Touristinformation Stralsund als PDF-Datei herunter zu laden oder dort zu erhalten und gibt Auskunft darüber, welche Sehenswürdigkeiten und Gaststätten endsprechend zugänglich sind. Auskünfte bezüglich der Zugänglichkeit von Restaurants und Cafés können in der Rubrik „Essen und Trinken in Stralsund“ auf den Internetseiten der Touristinformation nachgelesen werden.

Die eigentliche Altstadt nimmt einen relativ kleinen Teil der Stadt ein, der durch den Strelasund sowie Frankenteich und Knieperteich umrahmt wird. Hier steht das allgemein bekannte Rathaus der Stadt und hier sind ebenso das Meeresmuseum, das Kulturhistorische Museum sowie das Ozeaneum zu finden. Wer hier mit dem Rollstuhl oder einem Rollator unterwegs ist, muss sich auf einen „holprigen Spaziergang“ einstellen, denn die Altstadt ist auch das Terrain des historischen Kopfsteinpflasters. Zwar wurde innerhalb der Altstadt bereits versucht, die Bürgersteige durch das Verlegen größerer Steinplatten etwas „zu glätten“, doch inzwischen sind auch die Spalten zwischen diesen Platten im Rollstuhl deutlich zu spüren. Wer als Rollstuhlnutzer besonders stoßempfindlich reagiert, muss sich also jene Wege suchen, die ohne Schmerzen befahrbar sind. Dazu gehören der Weg vom Markt zum Hafen durch die Semlowerstraße oder entlang des Knieperwall auf der Seite der Stadtmauer und vor allem ein Spaziergang von der Nordmole die Sundpromenade entlang.

Die bekanntesten Museen der Stadt sind aber auch für Besucher mit Rollstuhl ohne Schwierigkeiten zu besichtigen. Zwar führt der Weg zum Meeresmuseum noch über eine holprige Wegstrecke, das Museum selbst ist jedoch mittels Lift auf allen Ebenen stufenfrei zu befahren. Das trifft ebenso auf das im Juli 2008 eröffnete Ozeaneum am Stadthafen zu. Es zeigt die Meereswelten von Ostsee, Nordsee und Nordatlantik und ist auch für mobilitätseingeschränkte Besucher ohne Barrieren zugänglich.

Die Besichtigung des Stadthafens ist auch mit einem Rollstuhl gut mög­lich, die Wege sind jedoch, wie bereits in der Stadt sehr unterschiedlich. So ist der Bereich des Hafens rechts der Semlower Straße und die Nord­mole gut befahrbar, der Nordteil des Hafengeländes und der Teil um den Anleger der Weißen Flotte sind mit Kopfsteinpflasterung versehen und so schwierig zu befahren. Die im Hafen liegende Bark „Gorch Fock I“ kann besichtigt werden, das ist jedoch nur bei Gehfähigkeit möglich.

Für den entspannten Bummel in Stralsund sollten sich Besucher mit Rollstuhl vor allem für Wege wie der Strecke von der Nordmole entlang der Sundpromenade entscheiden – hier gibt es gut berollbare Wege, frische Luft sowie mit dem Restaurant „Ventspils“  und dem „Strandparadies“ Gaststätten in welche man auch mit Rollstuhl einkehren könnte.
In der Innenstadt trifft aus auf die Restau­rants „Goldener Löwe“, das „Bodega del Luca“  sowie das „Café am Markt“ zu. Am Hafen sind das Restaurant „Fischermann`s“ und die Gaststätte im „Ozeaneum“ ebenerdig zugänglich.

Wer Stralsund besucht, sollte sich unbedingt Zeit für den Besuch des Zoo reservieren. Er bietet für alle Besucher Erholung und viel Wissen. Neben einem Polarwolfrudel, Löwen, Bären und Schimpansen gibt es, unmittelbar bei einem großen Spielplatz, auch einen Schaubauernhof mit einem histor­ischen Ackerbürgerhaus und vielen Haustieren. Die in der Nähe befindliche Gaststätte „Delikater“ wird von den Stralsunder Werkstätten betrieben und ist ebenerdig zugänglich.
Im Park fällt auf: Auch über Baumarten kann man etwas lernen, denn viele von ihnen tragen Schilder auf denen ihre Art steht. Es gibt einen Tastpfad und einen geolog­ischen Lehrpfad, die allerding naturbelassen oder mit Rindenmulch bestreut sind. Das Gelände ist, wenn man der empfohlenen Besucherroute folgt, insge­samt ebenerdig und mit nur geringen Steigungsabschnitten zu befahren werden. Der Besuch im Zoo Stralsund ist gut mit einem Spaziergang zu verbinden. Dazu sollte man den Weg vom Knieperteich über die Straße „An den Bleichen“ durch den Stadtwald zum „Grünhufer Bogen“ wählen. Der Weg zum ist auch über die Straßen „Carl-Heydemann-Ring“ und „Barther Straße“ ausgeschildert – diese Strecke führt aber nur zur Zoo-Verwaltung und für den Besucher zu zusätzlichem Umweg

Mit den Schiffen der „Weißen Flotte“ ist es vom Stadthafen aus möglich, eine zirka eine Stunde dauernden Hafenundfahrt zu machen. Auf allem Schiffen können auch Reisende mit Rollstuhl mitfahren, die Toiletten an Bord sind jedoch nur über fünf Stufen zugänglich. Die „Reederei Hiddensee“ bietet die Möglichkeit, einmal zur auto­freien Insel Hiddensee zu reisen und das Eiland persönlich kennen zu lernen, das die in Barth geborene Heimatdichterin Marta Müller-Grählert mit dem Gedicht „Mine Heimat“ ein inzwischen weithin bekanntes Denk­mal setzte. Dies wäre mit allen Schiffen dieser Reederei möglich.

Wer mit Rollstuhl in Stralsund Urlaub machen möchten, ist mit dem Problem konfrontiert, dass die Zahl der für sie passenden Unter­künfte nicht sehr groß ist. Deshalb sollten man sich in Vorbereitung dieses Besuches rechtzeitig mit der Touris­muszentrale der Hansestadt Stralsund per Telefon (03831 246 969) oder E-Mail in Verbindung setzen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dieses Büros haben einen guten Einblick über die Möglichkeiten und kön­nen mit freundlicher Beratung helfen, eine passende Unterkunft zu finden.

(April 2015)