Der Spreewald ist eine einzigartige Landschaft, die viel Erholung verspricht, und es ist eine interessante Region, die vor allem durch die Verbindung zur sorbischen Geschichte und Kultur geprägt wird. Für viele war und ist der Spreewald deshalb schon immer ein Ziel für Ausflüge. Hier lässt sich durch kleine Städte bummeln, ihre Sehenswürdigkeiten besuchen oder eben mit einem Kahn die ungezählten Fließe erkunden.
Das ist insbesondere für Rollstuhlnutzer nicht ganz einfach. Mit etwas Kenntnis des Spreewalds ist aber auch das gut möglich. Dazu gehört vor allem die Erfahrung: Wer als Mensch mit Mobilitätseinschränkungen den Spreewald besucht, sollte mit dem Auto anreisen. Die Entfernungen sind zu groß, um sie einfach mit Rollstuhl bewältigen zu können. Auch der typische Ausflug mit einem Kahn ist bedarf, in Abhängigkeit von der eigenen Mobilität, einiger Vorbereitung. Obwohl alle Kahnführer sehr hilfsbereit sind, sollte man in so weit gehfähig sein, das man sich selbst, notfalls mit Hilfe, in den Kahn umsetzen kann. Wer nicht so mobil ist, der muss dennoch nicht darauf verzichten und kann den Spreewald mit Hilfe des speziellen Rollstuhlkahns des Fährmannvereins „Flottes Rudel“ auch vom Wasser her erleben.
Der Spreewald ist vor allem eine ländlich geprägte Region. Dennoch gehören bei den Besuchen Spaziergänge durch die Altstadt von Lübben und Lübbenau so oft als möglich zum Besuchsprogramm. Dies ist auch mit Rollstuhl gut möglich. Vor allem in Lübbenau bietet sich jedoch auch ein Spaziergang in der Natur an. Wer das möchte, kann mit dem Rollstuhl könnte mit dem Rollstuhl von der Altstadt Lübbenau den Schlossbezirk entlang nach Lehde gehen, dann im „Fröhlicher Hecht“ rasten und von dort zurückwandern. Wer dazu einen anderen Weg nehmen oder gar das Museum in Lehde besuchen möchte, der muss in jedem Fall Treppen steigen. Es führt bisher kein anderen Weg über die Fließe.
Für einen schönen Spaziergang bietet sich ebenso die Stadt Burg im Spreewald an. Hier wäre es vor allem eine Rollstuhlwanderung vom Fährhafen zur Natur-Erlebnis-Uhr, die empfohlen werden kann. An der Straße nach Byhleguhre führt ein Radweg die Straße entlang, den man gut nutzen dorthin kann – und beim Rückweg macht man dann in der Gaststätte am Bismarckturm Rast.
Ein ganz besonderes Erlebnis ist der Besuch des Spreewalddorfes Leipe – Spreewald durch die Hintertür, so zu sagen. Leipe war früher eine Insel und die Häuser wurden natürlich mit der „schönen Seite“ nach dorthin ausgerichtet, woher der Besuch kam – zu den Fließen. Wer heute mit dem Auto nach Leipe fährt, kommt sozusagen über die Felder und durch den Garten in das Dorf. Das ermöglicht ganz besondere Eindrücke und in der ebenerdig zugänglichen Heimatstube kann man dann noch mehr über Leipe erfahren.
Wer bei seinem Besuch im Spreewald auch etwas über die Geschichte der Region lernen möchte, dem könnte man zum Besuch des Bauernmuseums in Schlepzig raten. Auch das ist, ebenso wie die Gaststätte am Fähranleger ebenerdig zugänglich. Falls es dann die „ganz alte Geschichte“ sein soll, dann ist die Slawenburg bei Raddusch ein Muss. Sie zeigt wie man hier vor mehr als 1.000 Jahren lebte. Zugleich ist das Innere der Burg, wie auch der Zeitsteg in der Außenanlage auch mit Rollstuhl gut zu befahren.
Weitere Einzelheiten zur Reisevorbereitung gibt es vor allem bei Brandenburg barrierefrei, dem Informationsportal der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH sowie bei Spreewald Info. Zimmer für Besucher mit Rollstuhl stehen vor allem im Feriendorf „Louisenhof“ in Burg, dem Ferienhof „Fiedermannhof„, dem Schlosshotel Lübbenau sowie in weiteren Hotels und Ferienzimmern zur Verfügung, welche über die Internetseite der Tourismus-Marketing Gesellschaft Brandenburg zu finden sind.