Seebad Binz – eine empfehlenswerte Adresse am Prorer Wiek

Auf der durch ihre Kreidefelsen bekannt Insel Rügen bietet dem Besucher außerdem kleine Fischerdörfer, Nationalparks und Biosphärenreservate sowie mondäne Seebäder, von denen das Seebad Binz das größte ist. Es präsentiert sich dem Besucher mit schöner Bäderarchitektur und liegt in unmittelbarer Nähe des Jagdschlosses Granitz sowie des bekannten Ortes Prora. Wer als mobilitätseingeschränkter Reisender oder mit einer mobilitätseingeschränkten Begleitung gemeinsam nach Binz auf Rügen reist, der sollte sich in der Touristinformation neben den allgemeinen Informationen und Broschüren zum Seebad auch den Gastronomieführer des Ostseebades sowie die handliche Broschüre „Urlaub mit Handicap“ geben lassen. Im Gastronomieführer sind jene Restaurants und Cafés gekennzeichnet, die ebenerdig zugänglich sind. Im Internet stehen für Gäste mit Mobilitätseinschränkungen weitere Informationen zur Verfügung, darunter auch das etwas mehr als 20 Seiten starke Heftchen „Urlaub mit Handicap“. Es enthält von Tipps zur Anreise über Unterkünfte sowie Informationen zur Zugänglichkeit von Freizeit- und Kultureinrichtungen und Sehenswürdigkeiten bis zu weiteren hilfreichen Adressen alles was man als mobilitätseingeschränkter Besucher benötigt. Dazu gehört schließlich auch ein Ortsplan auf welchem neben den Einkaufsmöglichkeiten auch die Behindertenparkplätze, die Toiletten für Besucher mit Rollstuhl sowie die mit Rollstuhl befahrbaren Strandzugänge eingetragen sind.

Das Zentrum des Seebad Binz kann ein Besucher auch mit Rollstuhl ohne größere Schwierigkeiten erkunden. Der Bereich um die Hauptstraße, die Schiller- und die Heinestraße, also das eigentliche Zentrum des Orts sind eben und gut ausgebaut: Gut gepflasterte Wege mit geringen Niveauunterschieden zu den Straßen, überwiegend ebenerdig zugängliche Geschäfte, Restaurants und Cafés. Das trifft so auch auf die mehr als drei Kilometer lange Strandpromenade zu. Sie ist, obwohl gepflastert, insgesamt gut befahrbar. So kann man hier auch mit einem Rollstuhl die Sonne, die Seeluft oder die frische Brise genießen und falls man möchte, bis nach Prora wandern. Dort gibt es übrigens einen Baumwipfelpfad, der auch für Gäste mit Rollstuhl zugänglich ist.

Zu einem Spaziergang durch das Seebad Binz gehört sicherlich auch ein Besuch der 370 Meter lange Seebrücke und der Blick von hier aus auf den Badeort. An diese Seebrücke legen auch Schiffe an, mit denen Gäste Ausflüge entlang der Kreideküste bis zum Königsstuhl oder gar bis zum Kap Arkona, beziehungsweise rund um Rügen unternehmen können. Es ist mobilitätseingeschränkten Passagieren jedoch nicht möglich, in Binz zuzusteigen, denn hier müssen alle Fahrgäste über Treppen einsteigen, allerdings könnte man dazu in den Stadthafen nach Saßnitz fahren. Dort ist ein Zusteigen über eine Gangway möglich ohne Treppen überwinden zu müssen. Dabei ist zu beachten, dass die Schiffe der Adler-Reederei, zum Beispiel die „Cap Arkona“,  Gäste mit Rollstuhl befördern können, diese müssten jedoch in der Lage sein, einige Schritte zu gehen und ihnen steht keine behindertengerechte Toilette zur Verfügung. Das wäre bei der ab Saßnitz verkehrenden „MS Alexander“ anders –  sie wurde für Passagiere mit Rollstuhl entsprechend gebaut und verfügt auch über eine Behindertentoilette.

Wer Binz besucht, sollte auch daran denken, dass das Zentrum von Binz nur wenige Meter über „Normal Null“ liegt, das nahegelegene Jagdschloss jedoch am mehr als 100 Meter über „Normal Null“ – es gibt also auf Rügen auch erhebliche Steigungs- oder Gefällestrecken für die eventuell auch Schiebehilfe erforderlich werden kann. Das wäre für eine Fahrt mit dem „Rasenden Roland“ zu bedenken. Die Mitfahrt ist in diesem Zug auch Gästen mit Rollstuhl in einem separaten Wagen möglich, jedoch wird hierzu eine Voranmeldung empfohlen. Für die Anreise zum Bahnhof dieser Kleinbahn sollte nach Ausgangspunkt des Weges und nach Möglichkeit die Bäderbahn genutzt werden. Mit dieser Bahn kann der mobilitätseingeschränkte Besucher auch den Ort selbst erkunden. Sie hilft seit 1998 als „blaue Bahn“ die Laufwege zu verkürzen und bietet für Inhaber der Kurkarte einen kostenfreien Pendelverkehr. Auch Gäste mit Rollstuhl können die Bäderbahn nutzen. Eine Schräge ermöglicht den Zugang am Ende des letzten Wagens (bitte beim Fahrer melden). Elektro-Rollstühle können je nach Größe und Gegebenheit nur bedingt befördert werden. Inhaber eines Schwerbehindertenausweise ab einem Grad der Behinderung von 80 fahren ebenfalls kostenfrei. Ebenso wird der B-Nachweis anerkannt und eine Begleitperson fährt ebenfalls kostenfrei mit.