Quedlinburg – Königspfalz und Damenstift am Nordrand des Harz

Die nördlich des Harz-Gebirges an dem Fluss Bode gelegene Stadt Quedlinburg ist Welterbestadt und mit den mehr als zweitausend Fachwerkhäusern eine sehenswerte Stadt, die mittelalterliches Flair verbreitet. Vor mehr als eintausend Jahren erstmals urkundlich erwähnt war sie bis zum 12. Jahrhundert eine häufig zu Ostern besuchte Königspfalz und viele Jahrhunderte geistliches und später freiweltliches Damenstift.

Blick auf den Marktplatz und dem Rathaus im Hintergrund
Marktplatz mit Rathaus

Gerade der vorbildlich erhaltene Charakter der Altstadt von Quedlinburg macht jedoch ein Besuch für gehbehinderte Reisen, ob mit Rollator oder Rollstuhl, auch schwierig. Viele verwinkelte Gassen mit sehr engen Bürgersteigen und die Tatsache, dass sehr viele Straßen mit Kopfsteinen gepflastert sind, erschweren die Bewegung in den Straßen dieser Stadt und lassen viele Teile der Stadt nicht oder nur mit Hilfe zugänglich werden.

Wer Quedlinburg dennoch trotz individueller Mobilitätseinschränkungen besuchen möchte, sollte sich also zuvor darüber gründlich informieren, was unter Berücksichtigung der persönlichen Ansprüche und vorhandener Hilfen möglich wäre. hilfreich ist zudem ein Besuch bei der Touristinformation der Stadt, wo man sich über Veränderungen oder aktuelle Baustellen informieren kann.

Enge Gasse mit Fachwerkhäusern beidseitig und schmalem Bürgersteig
Blick in den Schuhhof

Das Gelände um den Marktplatz ist mit einem Rollstuhl ohne Barrieren zu besuchen und kennen zu lernen. Für den Bummel durch die Innenstadt empfiehlt sich der Rundgang über Steinbrücke, Heilige-Geist-Straße, Pölkenstraße, Steinweg, Zwischen-den-Städten und Bockstraße zum Kornmarkt und so zurück zum Marktplatz der Stadt. Ob man sich dabei auch Nebenstraßen ansieht, möge jeder selbst entscheiden – dort herrscht jedenfalls grobes Kopfsteinpflaster vor.

Eine Besichtigung der bekannten Stiftskirche Sankt Servatius sowie der in der Nähe befindlichen Lyonel Feiniger Galerie ist möglich. Der Weg dorthin führt jedoch über Kopfsteinpflaster, deshalb sollten Rollstuhlnutzer mit einem Auto zu diesen Sehenswürdigkeiten hinfahren. Während die Galerie insgesamt ebenerdig zugänglich ist, ist die Stiftskirche erreichbar, die dort vorhandene Schatzkammer jedoch nicht. Ebenso ist ein Besuch mit Rollstuhl im Schlossmuseum nicht möglich.

Straße mit Fachwerkhäusern und Kopfsteinpflaster mit Blick auf zwei Kirchtürme
Pölkenstraße mit Blick auf Sankt Nikolai

Als mögliche weitere Besuchsziele für Besucher mit Rollstuhl kommen das Mitteldeutsche Eisenbahn- und Spielzeugmuseum, der Wipertihof und das Nordharzer Städtebundtheater in Frage. Das Museum für Glasmalerei, das Klopstockmuseum und das Schlossmuseum sind nicht ebenerdig zugänglich.

Wer das eng mit der deutschen Geschichte verbundene Quedlinburg besucht, lernt eine Fachwerkstadt mit viel mittelalterlichem Flair kennen. Für Besucher mit Rollstuhl bieten mehrere Hotels passende Unterkünfte. Diese Stadt mit einem Rollstuhl zu erkunden, bedeutet jedoch, sich auf schwierige Wegeverhältnisse einzustellen und auch nicht alle Sehenswürdigkeiten selbst sehen zu können.

Weitere Auskünfte zu den Bedingungen für mobilitätseingeschränkte Besucher der Welterbestadt Quedlinburg sind von der Touristinformation der Stadt zu erhalten. Zur Vorbereitung des Besuches sind ebenfalls die Hinweise zur Anfahrt hilfreiche. Diese Seite enthält zugleich einen übersichtlichen Stadtplan. Eine Übersicht jener Hotels, die barrierefreie Unterkünfte bereithalten, steht auf dieser Internetseite zur Verfügung. Der Gastro Guide informiert über barrierefrei zugängliche Restaurants, die bei einem Besuch aufgesucht werden könnten.

(September 2020)