Oederan – Industriestadt mit Erzgebirge im Kleinformat

Am Rande des Erzgebirges liegt an der Bundesstraße 173 etwa auf der Hälfte der Strecke zwischen Chemnitz und Freiberg die Kleinstadt Oederan. Vor mehr als 800 Jahren wurde damit begonnen, die Stadt in einen weiten Talkessel zu bauen. Die Altstadt steht unter Denkmalschutz. Noch in unserer Zeit sind die historischen Stadtstrukturen gut zu erkennen. Seit dem Mittelalter waren hier vor allem Tuchmacherei und Leineweberei zu Hause.Oederan ist eine alte Kleinstadt mit einem denkmalgeschützten Stadtkern. Wer Oederan mit Rollstuhl besucht sollte jedoch bedenken, dass die Stadt auf hügligem Gelände liegt. Mit einem Faltrollstuhl dürfte eine Besichtigung ohne Schiebehilfe schwierig sein. Die Stadt bietet Besuchern, die einzigartige Möglichkeit, bei einem Rundgang im „Klein-Erzgebirge“ Bauwerke und Geschichte des Erzgebirges kennen zu lernen.

Im Jahr 1952 hatten hier Schnitzer und Bastler in der Nähe der Stadtmitte mit dem Aufbau dieser imposanten und interessanten Modellanlage begonnen. Auf einer Fläche von mehr als 11.000 Quadratmetern sind hier nun mehr als 140 detailgetreue Modelle im Maßstab 1:25 zu sehen, welche in erzgebirgischer Tradition aus Holz gefertigt wurden. Außerdem wird das Gesamtbild mit ungezählten Holzfiguren vervollständigt, von denen viele beweglich sind. Ein Besuch dieser in einem schönen Park gelegenen Anlage ist somit auf alle Fälle ein erholsames Erlebnis, das ebenso eine gute Möglichkeit ist, das Erzgebirge kennen zu lernen und viele Geschichten über das Leben der Menschen in diesem schönen Landstrich zu erfahren.

Das Gelände des „Klein Erzgebirge“ ist auch mit Rollstuhl gut zu besichtigen. Der Zugang für Besucher mit Rollstuhl erfolgt über eine ansonsten verschlossene breitere Tür am Eingang. Hier sollte an sich gleich erklären lassen, auf welcher Route man am günstigsten den Park erkunden sollte, denn es gibt im historischen Teil des Miniaturparks zwei Stellen mit Stufen, die man jedoch umfahren kann. Ansonsten ist das Gelände zwar hügelig, jedoch mit Rollstuhl durchaus gut befahrbar. Die Wege sind mindestens 120 Zentimeter, also ausreichend, breit – auch wenn an vielen Stellen Begegnungen mit anderen Besuchern mit Rollstuhl oder Kinderwagen nicht möglich sind. Der Untergrund der Wege ist entweder mit Wegplatten belegt oder gut verdichtet. Für Besucher mit Rollstuhl, für welche die Steigungen im Gelände ein Problem sind, gibt es die Möglichkeit, an der Kasse am Eingang für den Rundgang kostenfrei einen Elektrorollstuhl auszuleihen.

An mehreren Stellen sind Eisenbahnen und Drahtseilbahnen oder bewegliche Figuren in die Ausstellung eingebunden, welche von den Besuchern eingeschaltet werden können. Die entsprechenden Tastschalter sind auch vom im Rollstuhl aus sitzende gut zu erreichen.

Wen der Besuch und der Rundgang im Park hungrig oder durstig macht, hat am Kiosk am Parkplatz sowie an einem weiteren Kiosk im Park und im „Haus am Klein-Erzgebirge“ die Möglichkeit, sich zu erfrischen und zu stärken. Während beide Kiosk ebenerdig erreichbar sind, führt der Weg zum „Haus am Klein-Erzgebirge“ über Wege vor dem Gebäude oder am Spielplatz entlang über deutlich ansteigende Schrägen zur Terrasse des Cafés hinauf. Von hier aus sind sowohl die Terrasse wie auch die beiden Gasträume ebenerdig zu erreichen.
Nicht zugänglich für Besucher mit Rollstuhl sind hier die Dauerausstellung „Erzgebirgische Volkskunst“ im Obergeschoss des Hauses sowie die Toilette für Gäste mit Rollstuhl im Untergeschoss. Beide Etagen sollten mittels Fahrstuhl erreichbar werden, dieser konnte jedoch bisher in den vergangenen 15 Jahren aus finanziellen Gründen noch nicht installiert werden. Wer als Gast mit Rollstuhl eine Toilette aufsuchen möchte, muss dies am Parkplatz tun. Dort befindet sich ein älteres Toilettengebäude, das eigentlich bereits geschlossen ist. Nur die Toilette für Besucher mit Rollstuhl ist hier noch in Betrieb. Der seitlich gelegene Eingang ist mittel „Euro-Schlüssel“ zu öffnen. Oederan ist eine mehr als 800 Jahre alte Kleinstadt mit einem denkmalgeschützten Stadtkern. Wer Oederan mit Rollstuhl besucht sollte jedoch bedenken, dass die Stadt auf hügligem Gelände liegt. Mit einem Faltrollstuhl dürfte eine Besichtigung ohne Schiebehilfe schwierig sein.

Schulbänke im Museum in Oederan

Eine wirkliche Attraktion gibt es am Markt der Stadt zu entdecken – die Weberei im Stadtmuseum. Das mehrgeschossige Gebäude ist auch  mit Rollstuhl ohne Barrieren zu besuchen. Die Etagen sind mittels Lift zu erreichen. Es steht eine Toilette für Besucher mit Rollstuhl zur Verfügung. In der zweiten und dritten Etage ist mehr über die Geschichte der Stadt zu erfahren. Übersichtlich gestaltet zeigt die Ausstellung Exponate des früheren Lebens in der Stadt, zeigt die Rolle des Bergbaus, die Geschichte der Berufe und Innungen, vom Zinngießer bis zum Korbmacher und zum Tabakarbeiter. Ebenso ist einiges aus der Geschichte der Schule, der Kirche, der Post und des Gerichtswesens. In der zweiten Etage wird das Vereinsleben in Oederan im Laufe der Jahrhunderte beleuchtet.

Webstühle im Museum in Oederan

Im Erdgeschoss des Museums ist die Weberei nicht nur zu sehen sondern auch zu erleben. Hier stehen 20 Webstühle aus verschiedenen Epochen und warten darauf, entdeckt zu werden. Jeder Besucher kann eine Führung bekommen und alles über die Materialien, die Handweberei und die mechanische Weberei erfahren. Mehr noch: Man kann das alles auch ausprobieren. Spinnen, spulen, nähen – das zu tun hat jeder Besucher ein Chance. Im Kreis der Familie oder Freunden einmal Filzen, Häkeln oder Stricken – auch das ist machbar. Und wer Webstühle in Aktion erleben möchte – anrufen und vorbestellen. Außerdem versteht sich dieses Museum als „lebendige Museum“. In Veranstaltungen und historischen Kostümen werden Geschichten erzählt und Historisches erlebbar gemacht.

Informationen zur Vorbereitung eines Besuchs in Oederan gibt es bei der Touristinformation der Stadt auf dieser Internetseite. Wer mehr über den Miniaturpark „Klein Erzgebirge“ erfahren möchte, kann das über die Internetseite des Parks, per Telefon (037292 59 90) oder Fax (037292 599 17) beziehungsweise mittels E-Mail nachfragen.

Für Besucher, die keine passende Unterkunft oder kein entsprechendes Restaurant in Oederan selbst finden, wäre die „Räuberschenke“ zu empfehlen. Sie liegt nur vier Kilometer von Oederan entfernt in Richtung Hainichen bei Bockendorf an der Kreuzung mit der Abfahrt nach Frankenstein, Hartha und bietet Bedingungen, welche die Ansprüche der meisten mobilitätseingeschränkten Reisenden erfüllen sollten.