Bad Liebenwerda – Insel der Erholung im Elbe-Elster-Land

Im Süden von Brandenburg, dort wo es an Sachsen  und Sachsen-Anhalt grenzt, da liegt Bad Liebenwerda, eine Kur-Stadt, in welcher man ausspannen und sich erholen kann. Die Silhouette der Stadt wird vom Lubwarthturm bestimmt. Er ist weithin sichtbar, steht unmittelbar in der Stadt zwischen Altstadt und Kurpark. Auch bis zum Büro der Tourist Information ist es von dort aus nicht weit. Mobilitätseingeschränkte Besucher können sich dort die erforderlichen Informationen geben lassen, die hilfreich sind, um die Stadt ohne Barrieren erkunden zu können. Dazu gehören auch Empfehlung für einen Stadtrundgang für mobilitätseingeschränkte Besucher.

Breite Straße Bad Liebenwerda

Mit diesem Material der Tourist Information in der Hand, der auch im Internet zu finden ist, kann man sich als Besucher auf den Weg machen und den Spaziergang, zum Beispiel mit der katholische Herz-Jesus-Kirche in der Südstraße, beginnen. An der Kirche gibt es mobile Schrägen und die Mitarbeiter der Beratungsstelle der Caritas helfen, mit der relativ hohen Steigung zurecht zu kommen.

Vorbei am historischen Rathaus und der Stadtkirche Sankt Nikolai führt dann ein möglicher Rückweg. Dabei sollte man sich auch für den Barbara-Brunnen mit seiner interessanten Geschichte etwas Zeit nehmen. Das  nächstes Ziel könnte dann das Naturparkhaus sein. Es befindet sich gegenüber der Stadtkirche und bietet eine informative kleine Ausstellung, die über den Hof und ist eine Schräge an der Rückseite ebenerdig zugänglich. Viele Exponate sind auch vom Rollstuhl aus gut zu sehen. Die Ausstellung bietet auf kleinem Raum viel zu lesen, hören und tasten. Lupen machen auch Insekten gut sichtbar. Die Ausstellung ist „wie Ostern“ gestaltet: in jeder Säule, unter jedem Tisch gibt es Schubfächer und was zu entdecken. Zu den Überraschungen des Hauses gehören auch die „Plauderbänke“. Dort kann man sich Geschichten in regionaler Mundart erzählen lassen.

Die dem Zentrum gegenüberliegende und im Jahr 1376 erstmals erwähnte Stadtkirche ist eine „Offene Kirche“. Besuchern mit Rollstuhl ist sie bisher jedoch verschlossen, denn der Zugang ist nur über vier Stufen möglich. Der Einsatz einer mobilen Schräge ist wegen der Anordnung der Sitzbänke im Kirchenschiff nicht möglich. Allerdings wird eine Rekonstruktion des Innenraumes vorbereitet, der ebenfalls den Einbau einer festen und normgerechten Schräge vorsieht. Bis Ende des Jahres 2018 könnte dieser Umbau abgeschlossen werden.

Wenn man nun den Weg zum Rossmarkt mit der Postmeilensäule nimmt, kommt man erneut am Büro der Tourist Information vorbei. Kurz nach diesem Büro sollte unbedingt in die Rosmaringasse eingebogen werden. Hier steht das älteste Fachwerkhaus der Stadt. Es wurde um 1800 erbaute. Mit den vielen Blumen und seiner Farbe ist es für uns einfach ein schönes Haus, das zeigt, wie bunt unsere Städte sein können.

Kreismuseum Bad Liebenwerda

Durch Schlossstraße und über den Burgplatz ist man dann bereits am Lubwartturm und somit am Kreismuseum. Auch das ist über eine Schräge ebenerdig zugänglich. Mittels Lift können die oberen Etagen erreicht werden. Hier gibt es viele Informationen zur Geschichte der Stadt sowie die Dauerausstellung des deutschen Wandermarionettentheaters. Mehr über Marionetten und diese Theaterform zu erfahren, das ist besonders attraktiv, denn darüber erfährt man sonst sehr selten etwas. Auch hier gibt es viele Schautafeln, die ebenfalls von Gästen mit Rollstuhl gut gesehen werden können. Im Erdgeschoss des Gebäudes befindet sich zudem eine Toilette für Besucher mit Rollstuhl oder Gehbehinderung.

Villa Nuova

Nach diesen vielen Eindrücken im Naturparkhaus und dem Museum ist es sicherlich Zeit für eine Pause und eine Stärkung. Dafür biete sich das Restaurant „Villa Nuova ausgewählt. Das italienische Restaurant befindet sich zwischen Kurpark und dem Stadtzentrum. Bei schönem Wetter kann man sich hier auf einer Terrasse eine Mahlzeit schmecken lassen. Das Gebäude des Restaurant bietet insgesamt vier Schrägen, ist also von allen Seiten her auch mit Rollstuhl leicht zu erreichen. Zudem ist es insgesamt ebenerdig gestaltet und hat eine Toilette für Gäste mit Rollstuhl. Neben leckeren Speisen gibt hier also ebenfalls ein Aufenthalt ohne Barrieren. Jeweils sonntags finden unmittelbar an dieser Gaststätte, an der Hyperschale, Kurkonzerte statt.

Ufer-Allee

Dieses italienische Restaurant befindet sich unmittelbar am Kurpark – gute Möglichkeit also auch den „Otto Kloss Garten“ und den „Park der Sinne“ zu erkunden. Diese Teile des Kurparks befinden sich in der Nähe des Bahnhofs und den Ufern der Schwarzen Elster. Den Weg zurück in die Stadt sollte man aber dann über den Elsterwanderweg nehmen. Das ist  ein Radweg entlang der Schwarzen Elster mit wundervollem Ausblick auf den Fluss und die Stadt. Zurück beim Lubwarthturm gibt es nun zwei Möglichkeiten: Auf ein Eis oder Kaffee und Kuchen zurück in das Stadtzentrum, oder über den größeren Parkplatz zum „Wonnemar“.

Die Lausitztherme „Wonnemar“ befindet sich in jenem Teil des Kurparks, das dem Restaurant „Villa Nuova“ gegenüber liegt. Es lädt zu einem Besuch und  entspannten Aufenthalt ein. Informationen zu diesem Erlebniszentrum und dem Programm der Veranstaltungen können hier nachgelesen werden. Angaben zu allen Punkten, die für mobilitätseingeschränkte Besucher von Interesse sind, gibt es auf der Website von „Barrierefrei Brandenburg“ auf diesem Link.

Die Innenstadt von Bad Liebenwerda nimmt eine relativ kleine Fläche ein. Für mobilitätseingeschränkte Besucher bieten die in der Mitte der Fußwege verlegten großen Terrassenplatten gute Bewegungsmöglichkeiten. An den Straßenkreuzungen und Straßeneinmündungen wurden die Bordsteine abgesenkt und sind so gut passierbar. Die Wege im Kurpark sind gut an den Oberflächen verdichtet und somit gut zu befahren. Im Stadtgebiet sind nur die Touristinformation sowie die danebengelegene Bäckerei Bubner, welche zugleich Eisbar ist, und zwei weitere Geschäfte ebenerdig zugänglich. Einkäufe können Besucher mit Rollstuhl vor allem im Supermarkt am Nordring erledigen. Öffentliche barrierefreie Toiletten gibt es in der Rosmaringasse (zwischen Rossmarkt und Schlossstraße), am Rathaus (Ecke Mittelstraße – Juli 2017 wegen fehlendem Betreiber geschlossen), im Kurpark, sowie außerdem im Rathaus, im Naturparkhaus sowie im Kreismuseum und im Restaurant „Villa Nuova“.

Wer sich für einen Besuch dieser Stadt mehr Zeit nehmen möchte, sollte rechtzeitig im Hotel „Norddeutscher Hof“ buchen. Es befindet sich unmittelbar am historischen Zentrum von Bad Liebenwerda und ist das einzige Hotel der Stadt, welches auch zwei Zimmer für Gäste mit Rollstuhl bietet. Die Bewegungsräume der Zimmer sind ausreichend groß.

(Juli 2017)