Potsdam – lebendige Landeshauptstadt mit großer Geschichte

Potsdam, die Landeshauptstadt Brandenburgs, liegt in wald- und wasserreicher Umgebung unmittelbar am südwestlichen Stadtrand von Berlin.  Sie ist vor allem als ehemalige Residenzstadt der preußischen Könige bekannt und bietet dem Besucher deshalb vor allem viele Begegnungen mit deutscher Geschichte sowie viele Parkanlagen mit beeindruckenden Schlössern.Eine Fahrt nach Potsdam zu reisen ist unkompliziert. Wer von weiter her anreist, kann dies auch über die Flughäfen oder Bahnhöfe von Berlin tun und dann mit der S-Bahn nach Potsdam weiterfahren. Die S-Bahn fährt aus der Innenstadt von Berlin bis nach Potsdam und endet auf dem Hauptbahnhof. Für Bahnreisende erfordert lediglich die Anmeldung über die Mobilitätszentrale der Bahn erfordert etwas Vorausplanung. Der Hauptbahnhof Potsdam wie auch die Bahnhöfe Potsdam-Babelsberg, und der Bahnhof Park Sanssouci verfügen über Liftanlagen. Grundsätzlich ist also die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln für alle Reisenden aber kein Problem.

Bei  einer Anreise mit einem Kraftfahrzeug sind es südwestlichen Bogen der Bundesautobahn 10 (bei Werder) etwa zehn Kilometer bis in die Innenstadt von Potsdam.  Für den Autoreisenden bieten sich die Parkplätze am Hauptbahnhof sowie für den Besuch des Parks „Sanssouci“ die Parkplätze an der historischen Mühle beziehungs-weise am Neuen Palais an.

Ob dann beim Besuch in Potsdam das Auto stehen bleiben und der öffentliche Personennahverkehr genutzt werden kann, hängt von der individuellen Mobilität und dem Besuchsziel ab. Allgemein werden zwar Niederflurfahrzeuge eingesetzt und es wurden bereits eine Reihe von Haltestellen niveaugleich eingerichtet, welche das sind, erfährt man beim Verkehrsbetrieb Potsdam (Infotelefon 0331 66 14 275)

Der „Park Sanssouci“ ist wohl der Besuchermagnet der Stadt. Auch mit Rollstuhl kann man dort insgesamt unbehindert spazieren gehen. Wer das Schloss besuchen möchte, sollte den Besuch an der historischen Mühle beginnen, denn der Weg vom Park zum Schloss ist recht steil. Außer dem Schloss „Charlottenhof“ mit seinen engen Gängen im Innern gibt es bei den Gebäuden des Parks kaum Beschränkungen für Besucher mit Rollstuhl. Blinde oder sehbehinderte Besucher sowie Gebärdensprachler sollten sich im Besucherzentrum anmelden – für sie gibt es im Park „Sanssouci“ speziell aufbereitete Angebote. Die Parks und Schlösser werden von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin – Brandenburg betreut. Informationen dazu können also auf der Internetseite der Stiftung nachgelesen werden. Das betrifft auch jene speziellen Auskünfte, die mobilitätseingeschränkte Besucher benötigen.

Potsdam das ist auch viel Geschichte, deshalb sollte jeder, der diese Stadt besucht, sich auch über die Geschichte der Stadt informieren. Am besten kann man im Haus der Brandenburgisch Preußischen Geschichte, das sich im früheren Kutschstall am Neuen Markt, und somit unmittelbar im Zentrum, befindet. Das Museum ist stufenlos zugänglich und die weiteren Ebenen sind mit einem Aufzug ebenerdig erreichbar.

Ein Besuch in Potsdam sollte immer mit einem Bummel durch das Stadtzentrum verbunden werden. Vom Brandenburger Tor am Luisenplatz durch die Brandenburger Straße bis zum Bassinplatz zu schlendern, das ist entspannend, weil ich dabei als Rollstuhlnutzer keine Hilfe benötigte – außer beim Einkauf in den Geschäften, denn nicht alle sind zugänglich. Zu den „Problemstellen“ für Besucher mit Rollstuhl gehört aber das Holländische Viertel. Es schließt sich unmittelbar an den Bereich um den Bassinplatz an und es ist sehr sehenswert sowie mit Rollstuhl gut zu befahren, aber häufig eng mit parkenden Autos zugestellt.

Nicht ganz so überlaufen wie die Innenstadt ist der Neue Garten. Bis dorthin ist es vom Holländischen Viertel oder dem Nauener Tor nicht weit. Auch hier kommt man gut mit dem Rollstuhl zu Recht. Es ist erholsam,  am Heiligen See entlang zu schlendern und interessant, das Marmorpalais oder das Schloss Cecilienhof zu besuchen. Das ist auch mit Rollstuhl möglich – Im Schloss Cecilienhof ist das Parterre ebenerdig befahrbar und das Marmorpalais ist mittels Lift ebenerdig zugänglich.

Eng sind die deutsche Film- und Fernsehproduktionen mit Potsdam verbunden. Die im Stadtteil Babelsberg gelegenen Studios sind die Wiege viele deutscher Filme und auch gegenwärtig eine wichtige Produktionsstätte vieler internationaler Filmprojekte. Das Filmmuseum in der Innenstadt sowie die Studios in Babelsberg bieten gute Möglichkeiten, sich mit der Geschichte deutscher Film- und Fernsehproduktion vertraut zu machen sowie auch einmal beim Blick hinter die Kulissen mehr darüber zu erfahren, wie Film und Fernsehen gemacht wird. Beide Einrichtungen sind ebenerdig zugänglich. Außerdem bieten sie spezielle Führungen für blinde und sehbehinderte Besucher an.

Wer von Potsdam auch etwas sehen möchte, das außerhalb des Stadtzentrums liegt, der könnte die „Biosphäre„, eine ebenerdig zugängliche Dschungellandschaft mit prächtigen Tropenpflanzen und vielen exotischen Tieren besuchen. Unmittelbar an der „Biosphäre“ lädt der Volkspark Potsdam zu Besuch und Erholung ein. Er ist 65 Hektar groß und der jüngst Park  der Stadt und wurde zur Bundesgartenschau im Jahr 2001 angelegt.

Ebenfalls bringt der Spaziergang über die Glienicke Brücke und entlang des Jungfernsee bis zur Pfaueninsel Erholung. Wer dabei einen  Abstecher in den Volkspark Glienicke oder den Park Babelsberg machen möchte, sollte wissen, dass es hier erhebliche Steigungs- und Gefällestrecken gibt. Der Weg am Ufer entlang ist jedoch völlig eben.

Potsdam liegt am Wasser und eine Fahrt mit einem Passagierschiff sollte zu einem Besuch in Potsdam dazu gehören. Das ist auch Besuchern mit Rollstuhl möglich – die Motorschiffe „Sanssouci“ und „Paretz“ sind für Fahrgäste mit Rollstuhl ausgestattet. Weitere Einzelheiten dazu können auf der Internetseite der Reederei nachgelesen oder unter der angegebenen Adresse nachgefragt werden.

Und noch eine Empfehlung soll nicht unerwähnt bleiben: die Freundschaftsinsel. Unmittelbar am Bahnhof gelegen war sie für uns schon häufig der Ort des letzten Kaffee vor der Abreise und eines Abschiedsblicks auf die Stadt. Und nicht selten haben wir dort überlegt, welchen Teil der Stadt wir uns bei unserm nächsten Besuch in Potsdam ansehen werden. Und falls Sie das jetzt auch tun, dann vergessen Sie nicht, auch das Krongut Bornstädt, den Pfingstberg, das russische Dorf „Alexandrowka“ mit Russischer Kirche oder die Museen der Stadt mit in Ihre Überlegungen einzubeziehen. All das kann man auch mit Rollstuhl besuchen.

Weitere Informationen zu den Sehenswürdigkeiten und Unterkünften in Potsdam können auf der Internetseite „Brandenburg barrierefrei“ der Tourismus-Marketing Brandenburg sowie der Tourist-Information der Stadt Potsdam nachgelesen oder dort eben auch wegen Details nachgefragt werden.

Und noch ein praktischer Tipp: Nicht alle Restaurants der Innenstadt sind ebenerdig zugänglich, bieten jedoch vor allem in den warmen Jahreszeiten in den Außenbereichen guten Service und entspannende Atmosphäre. Für den Besucher mit Rollstuhl wird es dann jedoch schwierig, wenn er / sie eine Toilette aufsuchen möchte. Hier hilft aber das „Potsdam ABC“ weiter, in dem man sich bereits vor dem Besuch über die Stadtorte der öffentlichen Toiletten informieren kann, die stets auch für Rollstuhlnutzer zugänglich sind.