TIPPS: Zur Reisekasse

Bei Reisen in den Urlaub wird bei vielen Gelegenheiten Geld benötigt. Häufig ist man auch bereit, etwas mehr Geld als sonst auszugeben. Obwohl man in Europa mit der Gemeinschaftswährung EURO weitgehend mit den Münzen und Scheinen „von Zuhause“ bezahlen kann, gibt es auch Länder in denen man Geld in einer anderen Währung benötigt. Das ist für viele ungewohnt. Schließlich sollte man auch nicht vergessen, dass es gerade „im Gedränge fremder Städte“ für all jene viele „gute Gelegenheiten“ gibt, die das Geld anderer Leute gern für sich nutzen möchten.

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Wie sollte die Reisekasse aussehen?

Allgemein sollte sich eine Reisekasse aus mehreren Komponenten zusammensetzen und nicht unnötig viel Bargeld enthalten.

Etwas Bargeld ist für ein Taxi, einen kleinen Imbiss unterwegs oder für einige andere Gelegenheit erforderlich. Ob in Fremdwährung oder im heimischen Geld EURO, mehr als 200 oder 300 EURO sind dafür jedoch kaum erforderlich. Dabei ist auf eine kleine Stückelung zu achten, damit Wechselgeld problemlos herausgegeben werden kann. Richtig ist ebenso, diesen Betrag aufzuteilen und jedem Mitreisenden einen Teil davon zu übergeben.

Außerdem sollten die Girocard (früher: „EC-Karte“) sowie eventuell auch eine Kreditkarte für die Versorgung mit Geld am Urlaubsort nicht fehlen.

Vor allem bei Fernreisen spielten bisher Traveller Cheques (Reisechecks) eine wichtige Rolle. Sie waren sozusagen „versichertes Geld“ und ließen sich dann im Reiseland gegen verhältnismäßig geringe Gebühr einwechseln. Zugleich hatten sie einen weiteren Vorteil: Bei Verlust gibt es relativ schnell Ersatz. Reisechecks waren und sind teilweise ein sicheres Zahlungsmittel und meistens auch nicht teuer. Allerdings hatte kürzlich American Express, der bisher größte Aussteller von Reisechecks verkündet, dass er diese nur noch bis Ende 2015 anbieten wird. Die Möglichkeit, Reisechecks zu nutzen, ist also als rückläufig zu sehen.

Wie kommt man im Ausland an Bargeld?

Mit der Girocard oder einer Kreditkarte kann man in der Regel weltweit Bargeld an den Geldautomaten erhalten. Die Konditionen dazu sind jedoch nicht bei jedem Geldinstitut gleich. Erkundigen Sie sich also besser vor dem Urlaub, ob und welche Gebühren dabei an Ihrem Urlaubsort anfallen. Eine Übersicht dazu bieten auch  verschiedene Finanzdienstleister, wie die FMH Finanzberatung.
Dabei ist ebenos zu berücksichtigen, das viele Geldistitute aus Gründen der Sicherheit dazu übergehen, die Höhe des Abhebebetrags zu limitieren oder ihre Karten insgesamt, vor allem außerhalb Europas, für den Geldverkehr zu sperren. Vor Reiseantritt nachfragen, das ist also unbedingt angeraten.

Reisen Sie in ein Urlaubsland in einer anderen Währung als dem EURO, wäre es selbstverständlich, unter Beachtung der gesetzlichen Aus- und Einfuhrbestimmungen, auch möglich, größere EURO-Beträge mitzunehmen, und das Geld vor Ort umzutauschen. Der Umtausch im Gastland wird allgemein sogar empfohlen, weil der Umtausch im Urlaubsland überwiegend zu einem günstigern Kurs erfolgt als in Deutschland. Zugleich birgt das jedoch Gefahren. Deshalb sollte Geld keinesfalls beim fliegenden Händler getauscht werden – auch wenn dieser einen „Traum-Wechselkurs“ verspricht (die Echtheit der dort erhalten Landeswährung kann man in der Regel nicht prüfen). Besser ist, Landeswährung in offiziellen Wechselstuben oder im Hotel zu tauschen. In jedem Fall sollte jedoch vor dem Tausch nach dem Kurs gefragt werden. Häufig werden dabei hohe Tauschgebühren fällig.

Wenn Sie überprüfen wollen, ob die Kurse fair berechnet wurden, können Sie sie mit dem Euro-FX-Kurs vergleichen. Auf dieser Seite kann man den tagesaktuellen Kurs des Euro zu anderen Währungen nachlesen.  

Kann ich im Ausland mit Euro bezahlen?

Das ist im Allgemeinen nicht notwendig, da Sie sich an einer ausreichenden Zahl von Geldautomaten oder bei offiziellen Banken mit Geld in der jeweiligen Landeswährung versorgen können. Offiziell wird der Euro in den größeren Städten in Südengland sowie in Stockholm und in Südschweden in einigen Geschäften als Zahlungsmittel akzeptiert. Diese sind mit entsprechenden Aufklebern an den Eingangstüren, am Schaufenster oder an den Kassen kenntlich gemacht. Zudem nimmt man auch in weiteren Reiseländern, wie zum Beispiel der Türkei, den Euro gern als Zahlungsmittel an. Dies ist jedoch als Dienstleistung des jeweiligen Geschäftes zu verstehen, die man nur nutzen sollte wenn der Euro-Preis dem Preis in Landeswährung entspricht.

Wenn Sie überprüfen wollen, ob die Kurse fair berechnet wurden, können Sie sie mit dem Euro-FX-Kurs vergleichen. Auf dieser Seite kann man den tagesaktuellen Kurs des Euro zu anderen Währungen nachlesen.  

Kann ich im Ausland auch bargeldlos zahlen?

Wer Urlaub im Ausland verbringt, wird sehr bald feststellen, dass in vielen anderen Ländern das Bezahlen mit „Plastikgeld“ (Girocard oder Kreditkarte) viel verbreiteter als in Deutschland ist. Ob die Hotelrechnung, im Restaurant, im Supermarkt oder an der Tankstelle – überall kann man auch mit einer Kreditkarte bezahlen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass in einer wachsenden Zahl von Ländern inzwischen auch beim Bezahlen mit einer Kreditkarte die Unterschrift auf der Rechnung nicht mehr ausreicht, sondern die Eingabe der Persönlichen Identifikationsnummer (PIN) Pflicht ist. Zu beachten ist außerdem, dass im Ausland wie im Inland Extrakosten anfallen, wenn mit einer Kreditkarte Bargeld abgehoben wird. Zudem fallen Fremdwährunggebühren an wenn außerhalb der Euro-Zone in Euro bezahlt. Letztlich ist es wichtig, gerade im Ausland den Kreditrahmen für die Kreditkarte im Auge zu behalten – ist das Kreditakrtenkonto zum Stichtag nicht ausreichend gedeckt, dann fallen spürbare Überziehungszinsen an. 

Bei Verlust der Kreditkarte ist ist diese unverzüglich und sofort über die Rufnummer 0049 116 116 sperren zu lassen

Muss ich als Ausländer Mehrwertsteuer zahlen?

Bekanntlich ist die Mehrwertsteuer, die auch als Umsatzsteuer bezeichnet wird, eine national festgelegte Verbrauchssteuer, die nicht einheitlich und in vielen Ländern sogar deutlich höher als in Deutschland ist.

Wer in einem EU-Land seinen Urlaub verbringt, unterwirft sich damit auch den nationalen Regelungen und muss ebenfalls im Urlaub Mehrwertsteuer in der im Urlaubsland geltenden Höhe zahlen. Die in den Ländern der Europäischen Union gezahlte Mehrwertsteuer wird weder erlassen noch zurückgezahlt.

Anders ist es, wenn Waren in Nicht-EU-Ländern gekauft und aus diesen dann ausgeführt, die also aus dem Urlaub mit nach Hause genommen werden. In diesem Fall kann die Mehrwertsteuer, die beim Kauf eigentlich anfällt, erstattet werden. Verantwortlich dafür ist ausschließlich der Händler bei dem die Waren gekauft werden. Mit ihm ist die Erstattung vor dem Kauf zu vereinbaren. Achten Sie also beim Einkauf in Nicht-EU-Ländern auf das „tax free-Schild“ am Laden und vereinbaren Sie vor dem Kauf die Minderung des Kaufpreises um den Betrag der Mehrwertsteuer (Englisch = VAT = value added tax).

Kann ich in Deutschland mitgebrachte Fremdwährung zurücktauschen?

Mit fremden Währungen Ihres Urlaubslandes sollten Sie sorgsam haushalten. Damit ist auch gemeint, sich möglichst nur jene Beträge zu beschaffen, die Sie tatsächlich benötigen und das Geld dann auch möglichst im Urlaubsland auszugeben. Die Bundesbank und die Landeszentralbanken tauschen keine Sorten mehr. Fremdes Bargeld wird auch von anderen Banken nur ungern und wenn dann zu für Sie als Reisenden sehr ungünstigem Kurs sowie erst ab einem gewissen Betrag in Euro zurück getauscht. Ist absehbar, dass man eventuell größere Geldbeträge in Fremdwährung mit zurückbringt, dann sollte man die Fremdwährung bei seiner Hausbank kaufen und einen Rückkaufservice vereinbaren. Ansonsten ist es preiswerter nur jene kleinen Beträge zu behalten, die man bis zum Grenzübertritt für einen Imbiss oder eine Toilettenbenutzung noch benötigen könnte, beziehungsweise als Urlaubserinnerung mit nach Hause nehmen möchte.