Vor allem Reisende mit Rollstuhl fragen bei ihren Urlaubsplänen häufig nach dem „Euroschlüssel“. Nicht wenige meinen, dieser Schlüssel müsste überall in Europa nutzbar sein. Dem ist leider nicht so. Der sogenannte „Euroschlüssel“ ist ein Schließsystem mit einheitlichem Schlüssel, welches von der Firma Martin Dederichs entwickelt wurde und außerhalb Deutschlands über Vertriebspartner vertrieben wird. Diese Vertriebspartner hat das Unternehmen in Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Slowenien, der Tschechischen Republik und der Schweiz. In diesen Ländern kann man somit auch Schlösser mit dem Schließsystem „Euroschlüssel“ vorfinden. Ob das aber so ist, das hängt davon ab, dass die Betreiber der Toilettenanlagen sich dazu entschieden haben, dieses System zu kaufen und einzubauen. In Deutschland wurde dieses Schließsystem in den Nebenbetrieben entlang der Autobahn sowie den Bahnhöfen und inzwischen in Toiletten von Einrichtungen von mehr als 6.000 Städten und Gemeinden eingebaut. In den anderen genannten europäischen Ländern ist die Breite des Einsatzes dieses Schließsystems sehr unterschiedlich und es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Informationen oder die Standorte von Toiletten mit diesem Schließsystem zu erhalten. Sehr hilfreich ist in dem Zusammenhang die vom Club der Behinderten und ihrer Freunde Darmstadt herausgegebenen Broschüre „Der Locus„, welche in der Ausgabe des Jahres 2017 Angaben zu den Standorten von ungefähr 12.000 Toiletten enthielt. Zu jenen Ländern, die eigene Schließsysteme haben, gehört Großbritannien. Dieser wurde von der im Jahre 1977 gebildeten Royal Association for Disability and Rehabilitation -RADAR (Königliche Gesellschaft für Behinderung und Rehabilitation) vertrieben und ist deshalb auch als RADAR-Schlüssel bekannt. RADAR wurde im Jahr 2012 Bestandteil der Royal Association for Disability Right – Königliche Gesellschaft für Behindertenrecht. Informationen zu diesem Schließsystem kann hier nachgelesen werden. Eine Bestellung dieses Schlüssels ist hier möglich.