Service der Zukunft und Barrierefreiheit

Kürzlich erregte erneut eine Nachricht aus den USA Aufmerksamkeit, die versprach, den Service auf den Flughäfen nahezu zu revolutionieren: Der Modobag – ein Gerät, das eigentlich ein ganz normaler Reisekoffer ist, zugleich jedoch über einen Elektromotor und  eine Lenkeinrichtung verfügt und so die Möglichkeit bietet, mit 13 Stundenkilometern zum Check-In zufahren.

Wenn man sich dieses Gerät ansieht und auch an die Arbeiten denkt, autonome Serviceroboter zu entwickeln, dann braucht man wohl nicht sehr weit in die Zukunft träumen, um sich vorzustellen, das da noch mehr denkbar ist und möglich erscheint. Zum Beispiel ein selbstfahrender Koffer, der einen Passagier elektronisch gesteuert vom Taxistand zum richtigen Check-In auf dem Flughafen befördert. Denkbar wäre ebenso, mit Bus oder Straßenbahn und solch einem Koffer zum Bahnhof anzureisen der Koffer bringt den Fahrgast dann zum richtigen Bahnsteig und schaltet an jener Stelle ab, wo entsprechend der Wagenfolge des Zuges der Wagen mit dem reservierten Sitzplatz halten wird. Zukunftsmusik ? – nun technisch gesehen wohl nicht mehr allzu ferne Zukunft.

Allerdings gibt es da noch ein ernstes Problem: Die Barrierefreiheit, denn das alles hat zur Voraussetzung, dass der öffentliche Nahverkehr, die Bahnhöfe und die Flughäfen barrierefrei sind. Wenn wir über Barrierefreiheit reden, dann denken sehr viele nur daran, dass Rollstuhlnutzern damit geholfen wäre. Nur wenige scheinen zu verstehen, dass Barrierefreiheit bereits jetzt allen hilft, jenen die mit Rollstuhl reisen ebenso wie jenen, die mit Fahrrad, Kinderwagen, Rollator oder Rollkoffer unterwegs sind, beziehungsweise nicht ohne zusätzliche Kraftanstrengung Treppen steigen können. Das Beispiel mit dem Mobobag unterstreicht nochmals, dass Barrierefreiheit ein Qualitätskriterium ist und letztlich allen mehr Komfort bietet. Zugleich sagt dieses Beispiel allen, die sich Zeit nehmen, in die Zukunft zu denken: Vieles von dem was in der Zukunft technisch möglich ist, wird nur in einem barrierefreien Umfeld Realität werden können.