In Gesprächen über „Barrierefreiheit“ wird häufig vor allem an die Bedingungen für Besucherinnen und Besuchern mit Rollstuhl gedacht. Bei „Barrierefreiheit“ an alle zu denken, das bedarf augenscheinlich etwas gründlicher Überlegungen – oder eben entsprechender Ideen und Anregungen.
Wer einmal in der Region Bremen, Oldenburg unterwegs ist, sollte die dort gebotene Möglichkeit eines Besuches des Parks der Gärten in Rostrup, einem Ortsteil des Kurortes Bad Zwischenahn nutzen. Dieser Park der Gärten bietet mit seinen Mustergärten sehr viele Anregungen für das Gestalten von Gärten, darunter auch einen „Blinden- und Impressionsgarten“, den Themengarten 28.
In ihm dreht sich alles um die Erfahrung, dass die Umwelt mit allen Sinnen, durch Sehen, Hören, Tasten und Reichen wahrgenommen wird. Für dieses Erlebnis wurde mit dem Mustergarten eigens ein Raum geschaffen. Zentrales Element sind kniehohe Beete mit Natursteinrändern, die Gewächse mit Duft- oder Fruchtschmuck und verschiedene Nadelgehölze zeigen.
Alles ist in „begreifbarer“ Höhe problemlos für Behinderte und Nichtbehinderte zu berühren. In weiteren Hochbeeten lassen sich „Gewürze und Kräuter“, Stacheln und Dornen“, „unterschiedliche Blattformen“ sowie „Blütenformen“ kennen lernen. Auf weiteren Hochbeeten gibt es zudem 16 Fühlkästen in welchen jeder sein Tastgefühl prüfen kann. Duftorgeln vermitteln ein einzigartiges Erlebnis für die Nase und wer auf seinen Tastsinn vertraut, kann auch dies an den Findlingen sowie vorhandenen Gesteinen prüfen.
Der gesamte Garten ist gut, auch in Braille-Schrift, ausgeschildert. Selbstverständlich sind auch die Wege und die Höhe der Hochbeete so gestaltet, dass man alles das auch mit Rollstuhl erleben kann. Anregungen für eine Barrierefreiheit für Alle gesucht – hier kann man sie finden. Die Ansprechpartner bei Gesprächsbedarf zum Thema sowie über die Erfahrung bei der Gestaltung dieses Themengartens sind über diese Internetseite zu finden.