Naturerlebnisse im unteren Odertal

Das unteres Odertal ist der Flussabschnitt der Oder zwischen der polnischen Stadt Gryfino (Greifenhagen) sowie den deutschen Städten Gartz, Schwedt und Angemünde. Dieser Teil der Flusslandschaft ist das erste grenzüberschreitende Großschutzgebiet mit Polen und der einzige Auennationalpark. Diese Auenlandschaft ist durch Feuchtwiesen, Röhrichte, Gebüsche, Auenwälder und Altwasser gekennzeichnet. Damit ist das Untere Odertal vor allem eine Landschaft, in welcher es zu jeder Jahreszeit Vogelarten zu beobachten gibt, die hier im Frühjahr und im Sommer brüten. Im Herbst ist es vor allem Rastgebiet vieler Zugvögel auf ihrem Zug zu ihren Überwinterungsgebieten. Ein besonderes Schauspiel bieten dabei die rund 15.000 Kraniche, welche hier Anfang Oktober ihre Schlafplätze aufsuchen.

Die Natur im Unteren Odertal, der Landschaft zwischen Oder-Strom und Hohensaaten-Friedrichstaler -Wasserstraße

Um sich mit der Natur des unteren Odertals vertraut zu machen sollte man das Nationalparkhaus im Besucherzentrum Criewen besuchen. Mobilitätseingeschränkte Besucherinnen und Besucher sollten auf Höhe des Besucherzentrums mit dem Auto rechts in die Bern-von-Armin-Straße und hinter dem Gebäude wieder rechts fahren. So gelangt man auf den Hof des Besucherzentrums und zu den drei Behindertenparkplätzen.
Das Besucherzentrum ist in allen Bereichen ebenerdig gestaltet und weitgehend für alle Besucherinnen und Besucher barrierefrei gestaltet.
Bei einem Besuch in Criewen lohnt es sich nach dem Nationalparkhaus auch den von Lenné gestalteten Schlosspark zu besuchen. Die Wege des kleinen Parks verfügen über eine gut verfestigte Decke, sind mit Rollstuhl gut zu befahren und bieten ein wirkliches Parkerlebnis.

Blick auf den Ort Stützkow

Das untere Odertal wird auf der gesamten Fläche zwischen Stromoder und Hohesaaten-Friedrichtaler-Wasserstraße von einem Netz von Radwanderwegen durchzogen. Gute Bedingungen, um auch mit Rollstuhl oder Rollstuhlbike diese Landschaft zu erkunden. In Schwedt-Gatow, Criewen oder Stützkow gibt es Brücken über den Kanal und somit gute Zugänge zu den Polderflächen des Nationalparks.

Wer sich für Stützkow entscheidet, findet vor dem Ort einen Parkplatz von welchem aus man über die Felder zu einem hohen Aussichtspunkt gelangt der einen weiten Blick über den gesamten Abschnitt der Odertals in diesem Gebiet ermöglicht. Die Straße in den Ort fällt aber steil ab und so sollte man sich mit dem Auto einen Parkplatz im Ort in der Nähe der Brücke suchen. Von dort aus macht die Wanderung durch die Naturlandschaft bis hin zur Stromoder einfach nur noch Spaß.

Blick aus dem Fenster des Beobachtungsstandes bei Schwedt-Gatow

Eine zweite Möglichkeit ist die Fahrt in den nördlich von Schwedt gelegenen Ortsteil Gatow. Direkt an der Kanalbrücke gibt es einen Parkplatz von dem aus man die Hohensaaten-Friedrichstaler-Wasserstraße überqueren kann Anschließend rechts in Richtung Süden abgebogen ist nach etwa einem Kilometer die Beobachtungshütte „Seeschwalbe“ zu erreichen. Das ist ein ebenerdig zu befahrender Beobachtungsstand mit Beobachtungsluken durch welche Rollstuhlnutzer in sitzender Position einen guten Blick auf die vor dem Damm befindliche Feuchtstelle haben. Je nach Bauart des Rollstuhles könnte es hier jedoch erforderlich werden, sich umzusetzen. Der Abstand zwischen der fest installierten Bank und der Seitenwand der Hütte beträgt nur 68 Zentimeter.

Noch ein Tipp für alle, die dieses Naturerlebnis mit dem Besuch in einer größeren Stadt verbinden möchten: Die nächsten Städte auf deutscher Seite sind Angermünde und Schwedt, auf polnischer Seite sind das Gorzów  Wielkopolski (Landsberg an der Warthe) und Szczecin (Stettin).

Informationen zu Beherbergungsmöglichkeiten im Bereich des Nationalparks Unteres Odertal sind hier nachzulesen oder von der Tourismus Marketingorganisation Brandenburg zu erfahren.

(September 2021)