Schlösser im Weserbergland entdecken

Wer gern einmal eine Burg oder ein Schloss besucht, war vermutlich schon einmal in Meißen oder auf der Festung Königstein. Es gibt noch eine Reihe weiterer Burgen oder Schlösser, welche zwar auch historische Anlagen sind und dennoch barrierefrei zugänglich gestaltet wurden. Aber so sehr viele sind das nicht und einfach eine bekannte Burg besuchen wollen – da steht so manche Barriere vor.

Das Portal „Barrierefreier Tourismus Info“ hat deshalb einfach einmal bei kleineren und weniger bekannten Schlössern, den sieben Schlössern im Weserbergland nachgefragt.

Das Museum im Schloss Bad Pyrmont ist insgesamt barrierefrei zugänglich. Der Zugang zum Museum erfolgt ebenerdig sowie mittels Lift, über den alle Etagen der Ausstellungen erreichbar sind. Der Zugang ist über die Brücke des Schlossgrabens sowie im Innenhof durch das Kopfsteinpflaster etwas holprig. Zum Schlosscafé führt ein Weg über deutliche Steigung. Hier sollte Schiebehilfe erforderlich sein.

Die Einschätzung, dass diese Sehenswürdigkeiten barrierefrei zugänglich sind trifft ebenso auf das Weserrenaissance-Zentrum Schloss Bevern und auf das Museum im Schloss Fürstenberg zu. Auch das ist barrierefrei.

Das Welterbe Schloss Corvey ist, was das Konventgebäude beziehungsweise das Schloss betrifft, barrierefrei. Ebenso das Besucherzentrum und das Schlossrestaurant. Im Schloss Corvey gibt es einen Treppenlift für Rollstühle für ein Gewicht bis 225 kg. Damit kommen Rollstuhlfahrer auch in die 1. Etage. Im Westwerk ist nur das Erdgeschoss barrierefrei zugänglich. Es wird derzeit an einem barrierefreien Zugang gebaut, der vermutlich 2026/27 fertig sein wird, so dass Rollstuhlfahrer auch das Obergeschoss im Westwerk besichtigen können. Besucherzentrum und Schlosscafé sind ebenerdig und damit barrierefrei. An dem barrierefreien Zugang für das erste Obergeschoß des karolingischen Westwerks wird derzeit gerade gebaut. Der Plan ist es, in der nächsten Saison für mobilitätseingeschränkte Besucherinnen und Besucher barrierefrei zu sein.

Im Fürstenschloss Bückeburg, dem Münchhausenschloss Schwöbber (Schlosshotel Münchhausen) und der Hämelschenburg lässt sich auf der Grundlage der Einschätzung der Mitarbeiter vor Ort aufgrund der historischen Bausubstanz mit sehr vielen unterschiedlich versetzten Ebenen eine Barrierefreiheit leider nicht, oder nur mit sehr hohem Aufwand, herstellen. So ist das Münchhausenschloss Schwöbber (Schlosshotel Münchhausen) ein Gebäudekomplex aus dem 16. Jahrhundert, der damals als drei freistehende Gebäude gebaut und in den Jahren von 1920 bis 1923 zu einem Gebäude verbunden wurde. Hier sind aufgrund unterschiedlicher Höhen und Niveaus der Stockwerke immer wieder drei- vier Stufen zu überwinden und wo man leider auch keine Treppenlifte einbauen kann. Die Hauptstockwerke sind per Fahrstuhl zu erreichen, aber auch die Zugänge zum Schloss und den Restaurants sind mit Stufen versehen, zum Teil über historische Wendeltreppentürme.

Wer reist und kleine Schlösser besuchen möchte, wird, das zeigt auch unsere Umfrage, auf sehr viele Barrieren stoßen. Zugleich zeigt sich: Nachfragen lohnt, denn so manches kleinere Schloss ist nicht nur eines Besuches wert sondern es ist ebenso ein Besuch ohne Barrieren möglich.